Künstliche Intelligenz (KI) ist aus keinem Zeitungsartikel oder keiner Diskussion mehr wegzudenken. Aber tötet sie die Kreativität? Mit der Teilnahme am Wettbewerb von Schularena sollte das Gegenteil bewiesen werden.
Unter dem Motto “Santa gets creative!” nutzten Schülerinnen und Schüler der 4.-9. Klassen KI, um originelle Weihnachtsgeschichten zu erstellen.
Die diesjährige Aufgabenstellung verband Weihnachtsfreude und Innovation. Über 1000 Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Deutschschweiz beteiligten sich daran.
Aufgabe war es, mittels geschickter Anweisungen (Prompts) den Basistext einer Weihnachtsgeschichte zu generieren, welcher anschliessend überarbeitet und weiterentwickelt werden sollte.
Jede Klasse wählte die beste Idee aus, und es entstanden schöne, lustige, fantasievolle und herzerwärmende Geschichten.
Die Klasse 2De von I. Geiser gewann mit der Geschichte «Die Reise des einsamen Holzfällers» (Text: Michael Römmich 2a, Vertonung: Lara-Florin Braunwarth 2c) den hervorragenden zweiten Preis.
Die Reise des einsamen Holzfällers
In einem verschneiten Tannenwald lebte einst ein einsamer Holzfäller namens Erik. Sein kleines Holzhaus stand am Rande des Waldes, und jeden Tag machte er sich auf den Weg, um Bäume zu fällen. Seine Hände waren rau vom Umgang mit der Axt, und sein Herz war schwer vor Einsamkeit.
An einem Abend, als der Schnee leise auf die Dächer fiel, saß Erik vor seinem Kamin und starrte ins Feuer. Er sehnte sich nach Gesellschaft, nach einem warmen Lächeln und nach einem Hauch von Magie in seinem Leben. Doch der Tannenwald blieb still, und die Sterne über ihm funkelten nur für sich allein.
Eines Morgens, als Erik seine Axt auf die Baumstämme schwang, hörte er ein leises Wispern. Er drehte sich um und sah eine winzige Elfe, die auf einem Ast sass. Ihre Flügel glänzten im Sonnenlicht, und ihre Augen strahlten wie funkelnde Sterne.
“Warum bist du so traurig, Holzfäller?”, fragte die Elfe mit sanfter Stimme.
Erik erzählte ihr von seiner Einsamkeit und seinem Wunsch nach einem besonderen Weihnachtswunder. Die Elfe lächelte und meinte: “Ich kann dir helfen. Folge mir.”
Sie führte Erik tief in den Tannenwald, vorbei an den verschneiten Bäumen und schimmernden Eiszapfen. Schließlich erreichten sie eine Lichtung, auf der ein riesiger Tannenbaum stand. Seine Äste reichten bis zum Himmel, und seine Nadeln leuchteten in den schönsten Grüntönen.
“Dies ist der Baum der Träume”, flüsterte die Elfe. “Jedes Jahr zur Weihnachtszeit erfüllt er einen Wunsch.”
Erik schloss die Augen und dachte an all die Dinge, die er sich wünschte: Gesellschaft, Wärme, Freude. Dann öffnete er die Augen und berührte den Baum. Sofort begann er zu leuchten, und ein warmes Gefühl durchströmte seinen Körper.
In der nächsten Nacht hörte Erik plötzlich ein Klopfen an seiner Tür. Er zögerte, weil es mitten in der Nacht war, aber als er die Tür öffnete, standen die Dorfbewohner vor ihm. Sie hatten Essen, Decken und ein Lächeln mitgebracht. “Wir haben gehört, dass du einsam seiest”, sagten diese. “Du bist nicht mehr allein.”
Und so feierten sie gemeinsam Weihnachten im warmen Schein des Tannenbaums. Erik spürte die Magie in der Luft, und sein Herz füllte sich mit Dankbarkeit. Der einsame Holzfäller hatte endlich das gefunden, wonach er sich schon immer gesehnt hatte: Gemeinschaft, Wärme und einem Hauch von Magie.