Schulsozialarbeit an der Volksschulgemeinde Tägerwilen
Seit gut fünf Jahren ist die Schulsozialarbeit ein fester Bestandteil an der Volksschulgemeinde (VSG) Tägerwilen. 2019 startete Martin Koch mit dem Aufbau der Arbeit. Im September 2022 kam mit Linda Bühler eine weitere Fachperson dazu. Mit 120 Stellenprozenten ist die Schulsozialarbeit vom Kindergarten bis zur Sekundarschule tätig, inkl. in den beiden Aussengemeinden Gottlieben und Wäldi.
Der wichtigste Draht ist die Beziehungsarbeit. Nur wenn das Vertrauen da ist, kommen die Kinder und Jugendlichen zur Schulsozialarbeit. So legen beide grossen Wert darauf, die Kinder und Jugendlichen im Schulalltag anzutreffen. Bereits im Kindergarten lernen die Kids auf spielerische Art und Weise die Schulsozialarbeit kennen. Ab dem Primarschulalter bietet der Pausenplatz eine niederschwellige Möglichkeit. Zweimal pro Woche sind sie dort anzutreffen und suchen den Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern.
Wenn es an die Tür klopft, wissen die beiden Schulsozialarbeitenden meist nicht mit welchen Themen die Kinder und Jugendlichen kommen. Je nach Alter unterscheiden sich die Thematiken. Manchmal sind es kurze Fragen, manchmal benötigt es mehrere Gespräche. Die zwei Profis begleiten die Kinder und Jugendlichen auf dem Weg eigene Lösungen zu finden. Aber nicht nur für die Kinder und Jugendlichen ist die Schulsozialarbeit eine Stütze, so dürfen sich auch Lehrpersonen und Eltern mit Fragen an sie wenden.
Eine weitere Aufgabe ist die Arbeit mit ganzen Klassen oder Gruppen. Je nach Fragestellung wird mit verschiedenen Methoden Schritt für Schritt das Thema bearbeitet. Klassenklima, Konflikte, Ausschluss einzelner Schülerinnen und Schüler oder auch Themen wie Umgang mit Socialmedia, Suchtmittelkonsum oder Sexualität.
Beratung ist nicht das Einzige, was die Schulsozialarbeit anbietet. So setzen sie grossen Wert auf präventive Projektearbeit. Die Konfliktlösung ist ein Bereich, welcher bereits im Kindergartenalter angegangen wird. Das Kennenlernen der verschiedenen Gefühle bildet den Grundbaustein. Mit dem Buch «Tägis Fühlewelt» haben sie ein Werkzeug erschaffen, welches das Maskottchen der VSG in eine Geschichte über die Gefühle miteinbezieht und so den Kindern die Möglichkeit gibt, ihre eigene Gefühlswelt kennenzulernen. Wie in Konfliktsituationen reagiert werden kann, wird mit dem Programm «Peacemaker» geschult. Auf freiwilliger Basis werden Kinder befähigt, Konflikte ohne jegliche Form der Gewaltanwendung zu lösen.
Auch externe Fachleute werden von den Schulsozialarbeitenden bei Bedarf gezielt beigezogen, um ein ganzheitliches Präventionsangebot zu gewährleisten.
Kinder und Jugendliche auf ihrem Lebensweg begleiten ist eine Querschnittsaufgabe. Dementsprechend arbeitet die Schulsozialarbeit eng mit den verschiedenen Akteuren im Schulkontext zusammen. So werden je nach Situation auch die Erziehungsberechtigten früh miteinbezogen. Im Fokus steht das Kind und gemeinsam können pragmatische Lösungen gefunden werden.
Abwechslungsreich und herausfordernd zu gleich aber auf jeden Fall nicht mehr wegzudenken. Die Schulsozialarbeit leistet einen grossen Beitrag für das Wohlergehen unserer Kinder und Jugendlichen.
Diego Alessi
Mitglied der Schulbehörde